Entlang der Küste Südspaniens
Die Bedingungen mit langen Gegenwindphasen lassen uns beschließen, weiterzusegeln, obwohl die vorhergesagte Welle verspricht unangenehm zu werden. Die Damen entschließen diese Schaukelpartie auszulassen und den Landweg zu nehmen.
Die Herren
segeln also zu zweit. Geplant ist ein 12 Stunden Schlag nach San Pedro
de Pinatar. Da das Wetter aber zunehmend schlechter wird und sich immer
mehr Gewitterzellen bilden und Mahea umzingeln, beschließen die beiden
nach 6 Stunden rauer See den Hafen von Santa
Pola anzulaufen. Die Marina ist nett, die Stadt und Umgebung sind
hingegen wirklich nichts fürs Auge. Hässliche Häuser, langweiliges
Stadtbild - ohne jeden Charme.
Also weiter nach San Pedro. Dort erwischt
uns am Abend kurz nach der Ankunft ein ordentliches
Gewitter und wir essen das erste Ma(h)l seit Monaten wieder unter Deck.
Gut, dass wir einen so gemütlichen und vergleichsweise großen Salon
haben.
Für die nächsten Tage ist Gegenwind angesagt, daher segeln wir am nächsten Morgen nur schnell um die Ecke nach Cartagena, weil es dort bessere Versorgungs- und Ausflugsmöglichkeiten gibt. Da bleibt für Alex und mich sogar Zeit, an unserem Hochzeitstag um die Häuser zu ziehen. Dank an Minis Großeltern, die uns Kind-frei gegeben haben.
Cartagena liegt malerisch vor einem Naturhafen, umgeben von einer hügeligen Landschaft. Das herausstechendste Wahrzeichen ist wohl das römische Theater, das im 1. Jahrhundert v. Chr. fertiggestellt wurde. Die Altstadt mit ihren Häusern der vorletzten Jahrhundertwende ist wunderschön anzusehen - obwohl auf den 2. Blick auffällt, das bei etwa 10 - 20 Prozent der alten Häuser nur noch die Fassade steht. Wir konnten nicht rausfinden, ob die alle schon wieder aufgebaut werden oder noch auf einen Geldgeber warten.
Von Cartagena geht es auf einen 30 Std Schlag, weiter nach Marina del Este. Diesmal machen wir einen groooooßen Bogen um Almerimar, das bei vielen (deutschsprachigen) Seglern aus Gründen, die sich uns nicht erschließen, äußerst beliebt zu sein scheint. Furchtlos startet Alex mit seinen mittlerweile seefesten Eltern auf diese Überfahrt, während ich mit Mini über Land noch einen Stop in Granada einlege. Morgens um 4 geht's los und kurz nach Hafenausfahrt wird Mahea wieder von den Wellen (und die schlafende Crew aus dem Bett) geschaukelt. Da es den ganzen Tag so weiter geht, entschließen Skipper und Crew, sich am Abend für ein paar Stunden in eine geschützte Bucht zu legen, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Die See ist nun ruhiger und die Weiterfahrt entsprechend entspannter: happy sailing. In Marina del Este stößt noch Alex' Bruder zu uns - nun sind wir zu 6t an Bord. Alle (Erwachsenen) verstehen die Situation und sind bemüht anzupacken, ohne jemand anderem auf den Füßen zu stehen, das klappt erstaunlich gut. Auf zur letzten Etappe nach Gibraltar.