Angstgegner Nord-Ostseekanal

01.05.2022
Na ja, eher Respekt als Angst und zwar vor dem Gewusel an Schleppern, Tankern, Containerschiffen und was sich sonst noch so auf engstem Raum auf dem Kanal rum treibt.
100 x 4:
International heißt er Kiel Canal, ist knapp 100 km lang, über 100 Jahre alt und wird von annähernd 100 Schiffen pro Tag befahren, die ca. 100 Mio Tonnen Ladung pro Jahr transportieren.
Kanalein- und -ausfahrt laufen über Schleusen. Die Lichtsignale haben vorab intensiv studiert: 1 weißes blinkendes Licht heißt: Einfahrt in die Schleuse erlaubt, alles andere: nicht. Wir haben Glück, müssen nicht warten und können direkt in die Schleuse fahren, als wir gegen 9 dort ankommen. Es ist nicht viel los und so sind wir mit nur 3 anderen kleinen Schiffen in der Schleuse. Nach 10 Minuten geben die Schleusentore den Kanal frei und unsere Tour unter Motor kann beginnen. Es geht ruhig zu und wir genießen die Aussicht. Nach 10 Stunden treffen wir dann im Binnenhafen Brunsbüttel ein, wo wir für die Nacht fest machen bevor es morgen durch die Schleuse auf die Elbe geht.
Nächster Halt: Cuxhaven. Ab jetzt gilt: vor jedem Schlag Gezeiten- und Strömungstafeln studieren, damit wir nicht gegen den Strom fahren müssen (obwohl das ja sonst schon unser Ding is 🤔😏). Unser Auslaufen müssen wir daher um 12 Stunden verschieben, als nach mehreren missglückten Versuchen unser Garmin GPS die neu gekauften Seekarten nicht lesen wollte. Einige Telefonate mit dem Support liefern leider auch keine Lösung. Und so machen wir uns am Nachmittag ohne Garmin auf den Weg. Es gibt ja noch die Papierkarten und die wiederum auch als App.
Auf der Elbe geht es etwas ruppig zu. Wir fahren zwar mit der Strömung aber gegen den Wind. Ich bin froh als wir nach 3 Std die City Marina erreichen. Diese ist nur durch eine Klappbrücke zu befahren, die nur einmal stündlich nach vorheriger Anmeldung über Funk öffnet. Wieder 🐷 gehabt, da wir Punkt 17 Uhr einlaufen als die Brücke grad hoch geht.